Das EU-Emissionshandelssystem nützt auch der Gesundheit. Laut einer jetzt erschienenen Studie der Universität Hamburg ist es nicht nur gut für die Reduktion von Kohlendioxid und damit für das Klima, sondern es führt auch zu erheblichen Gesundheitsvorteilen durch weniger Luftverschmutzung und spart damit mehrere Hundert Milliarden Euro ein, wie die Hochschule am Dienstag mitteilte.
Das Forschungsteam vom Exzellenzcluster „Climate, Climatic Change, and Society“ (CLICCS) der Uni Hamburg berechnete den Angaben zufolge, wie sich die Mengen von Luftschadstoffen in der Europäischen Union von Beginn des Emissionshandels 2005 bis 2021 in regulierten Sektoren, wie beispielsweise dem Stromsektor, im Vergleich zu unregulierten Sektoren entwickelt haben. Die Ergebnisse zeigten einen Rückgang von 15 Millionen Tonnen Schwefeldioxid, 1 Million Tonnen Feinstaub und 5 Millionen Tonnen Stickoxiden, hieß es.
Neben dem Emissionshandel hätten wahrscheinlich auch europäische Emissionsstandards für Luftschadstoffe zu den Reduktionen beigetragen, da diese im selben Zeitraum verschärft worden sind. Doch selbst wenn das Forschungsteam direkte Effekte von Emissionsstandards in vollem möglichem Umfang von der Schätzung abziehe, ergäben sich vermiedene Gesundheitsschäden in Höhe von mehr als hundert Milliarden Euro.
Professor Moritz Drupp vom Exillenzcluster CLICCS sagte: „Europäischer Klimaschutz reduziert CO2 und vermeidet dadurch Klimaschäden, besonders für zukünftige Generationen und auch außerhalb Europas. Aber gleichzeitig bringt uns der Emissionshandel hier und heute substanzielle Vorteile für unsere Gesundheit. Dies kann ein wichtiger motivierender Faktor für die Unterstützung von Klimapolitik sein.“