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Studie: Ein Fünftel würde für pestizidfreie Milchprodukte mehr zahlen

Gut ein Fünftel der Deutschen würde Milch und Milchprodukte kaufen, die ohne chemisch-synthetischen Pflanzenschutz, aber mit gezieltem Mineraldüngereinsatz hergestellt wurden. Und diese Gruppe wäre bereit, dafür auch mehr zu zahlen, wie eine Studie der Universität Hohenheim in Stuttgart zeigt.

Etwa 23 Prozent der Deutschen lehnen laut der Studie den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der Lebensmittelproduktion grundlegend ab, wie die Universität am Montag mitteilte. Diese Gruppe, zu der überdurchschnittlich viele weibliche und ältere Konsumenten gehörten, habe ein ausgeprägtes Bewusstsein für Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in Lebensmitteln sowie für die möglichen Auswirkungen auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit, sagte Marie-Catherine Wendt, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachgebiet Verbraucherverhalten in der Bioökonomie der Universität Hohenheim.

Sie hat in einer repräsentativen Online-Befragung von 1.010 Personen die Zahlungsbereitschaft der Verbraucherinnen und Verbraucher für Produkte ohne chemisch-synthetischen Pflanzenschutz ermittelt. Im Durchschnitt würden sie 31 Prozent mehr für pestizidfreie Milch, 23 Prozent mehr für Käse und 24 Prozent mehr für Butter ohne chemisch-synthetischen Pflanzenschutz bezahlen, so ihre Ergebnisse.

Laut Ramona Weinrich, Leiterin des Fachgebietes Verbraucherverhalten in der Bioökonomie, könnten Verantwortliche in der Agrar- und Ernährungsindustrie die Erkenntnisse der Studie nutzen. „Sie sollten eine verständliche Kennzeichnung von Produkten entwickeln und sicherstellen, dass diese Produkte in der Gesellschaft glaubwürdig sind.“ Die Studie ergänzt das Forschungsvorhaben „Landwirtschaft 4.0 Ohne chemisch-synthetischen PflanzenSchutz“ an der Universität Hohenheim. (3029/18.12.2023)