Deutschlands Krankenhäuser haben im europäischen Vergleich wider Erwarten nicht hohe, sondern besonders niedrige Fallkosten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Deutschen Krankenhausinstituts.
Deutschland hat einer Studie zufolge niedrigere Krankenhauskosten als viele europäische Nachbarn. Die verbreitete These hoher Ausgaben deutscher Krankenhäuser hinke erheblich, teilte die Deutsche Krankenhausgesellschaft am Montag in Berlin mit. Der Anteil der Krankenhausausgaben an den gesamten Gesundheitsausgaben sei mit etwa 25 Prozent weitaus niedriger als in relevanten europäischen Nachbarstaaten.
Im Zeitverlauf seit 2011 liegt der Anteil der Krankenhausausgaben am Bruttoinlandsprodukt stabil bei circa drei Prozent und damit unter dem Niveau von Österreich, Frankreich oder Dänemark. Für die Studie wurden Gesundheitsdaten der OECD und Eurostat verglichen.
Dabei seien die ambulanten Versorgungsmöglichkeiten in deutschen Krankenhäusern geringer, und mehr Patienten würden stationär versorgt. Doch dies, so das Urteil der Analyse, machten die deutschen Krankenhäuser mit großer Effizienz. “In kaum einer der anderen führenden europäischen Industrienationen liegen die durchschnittlichen stationären Fallkosten so niedrig wie in Deutschland”, schreiben die Autoren des Deutschen Krankenhausinstituts. Während in Deutschland pro Krankenhausfall gut 6.000 Euro an Kosten entstünden, seien es in Dänemark mehr als 7.000 Euro und in den Niederlanden und der Schweiz mehr als 8.000 Euro.