Einer Studie zufolge spielen fruchtfressende Vögel wie die Amsel oder die Ringeltaube eine Schlüsselrolle bei der Wiederbewaldung von ehemaligen Ackerflächen oder Grünland. Bislang sei wenig bekannt gewesen, wie sich Gemeinschaften fruchtfressender Vögel vom Wald zu den mittlerweile vorherrschenden entwaldeten Landschaften veränderten, teilte die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung am Dienstag in Frankfurt am Main mit. Die Studie wurde im Journal „Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America“ (PNAS) veröffentlicht.
„Für uns ist es wichtig zu verstehen, wie sich diese Tiere in vom Menschen genutzten Landschaften bewegen“, erklärte Jörg Albrecht vom Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum Frankfurt. Dadurch erkenne man, welche Folgen sich daraus für Pflanzen ergeben, die auf die Samenausbreitung durch Tiere angewiesen sind. Albrecht untersuchte mit 13 weiteren europäischen Forscherinnen und Forschern sieben Gebiete in Europa über einen Zeitraum von mindestens einem Jahr.
Nach Angaben von Nina Ferwig von der Universität Marburg es im Rahmen der Studie mithilfe von Kotproben gelungen herauszufinden, welche Tierarten Samen im Wald und in genutzten Landschaften verteilten. Laut Albrecht kamen die Forschenden zu dem Schluss, dass Renaturierungsflächen für eine möglichst natürliche Wiederbewaldung in näherer Umgebung zu intakten Wäldern liegen sollten. Dies erleichtere die Ausbreitung von Samen durch fruchtfressende Vögel.