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Strenge Hygienestandards für Krankenhäuser gefordert

Osnabrück/Berlin – Angesichts der Gefahr durch sogenannte Krankenhauskeime fordern Patientenschützer einen „Nationalen Aktionsplan Hygiene“. Pro Jahr gebe es in den Kliniken geschätzte 25 000 Todesfälle durch multiresistente Keime, sagte Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Bund und Länder seien zum sofortigen Handeln verpflichtet. Nötig seien einheitliche, verbindliche Hygiene-Standards in den insgesamt 1980 deutschen Krankenhäusern, so Brysch anlässlich des ersten Internationalen Tages der Patientensicherheit.
Erforderlich sei ein Systemwechsel, verlangte der Stiftungsvorstand: „Infektionsgefahren müssen aktiv aufgespürt und Risikopatienten in Einzelzimmern isoliert werden.“ Außerdem müsse es generell Eingangsscreenings geben. Die Krankenhäuser müssten mehr Pflegekräfte und Hygiene-Fachkräfte einstellen, forderte Brysch.Für jede Klinik müsse zudem ein externes „Whistleblower-System“ verpflichtend werden. So ließen sich Hinweise von Mitarbeitern auf Hygiene-Missstände wirksam sammeln und aufbereiten. Die Bundesländer müssten zudem Schwerpunkt-Staatsanwaltschaften bilden, die sich neben der Korruption im Gesundheitswesen auch um die Patientensicherheit kümmerten. epd