Der Straelener Übersetzerpreis geht in diesem Jahr an die Tschechisch-Übersetzerin Eva Profousová. Den mit 25.000 Euro dotierten Preis erhält sie für ihre Übertragung des Romans „Ein empfindsamer Mensch“ von Jáchym Topol, wie die Kunststiftung NRW am Mittwoch in Düsseldorf erklärte. Mit dem Förderpreis wird Lisa Mensing für eine Übersetzung aus dem Niederländischen geehrt. Die Literaturpreise der Kunststiftung NRW werden am 29. Oktober in Düsseldorf verliehen.
Die Jury erklärte, die „empfindsame Navigation“ von Profousovás Übersetzungen lasse kein Detail außer Acht und werde der Spannung des Originals durchweg gerecht. „Es gibt kaum einen Satz, der nicht eine besondere übersetzerische Schwierigkeit zu überwinden hätte, und doch sprüht die Freude am Spiel dem Text aus allen Poren.“
Profousová wurde 1963 in Prag geboren und floh 1983 aus der Tschechoslowakei nach Deutschland. Sie studierte Slavistik und Osteuropäische Geschichte in Hamburg und Glasgow und lebt heute in Berlin. Neben Topol übersetze sie auch Werke von anderen tschechischen Autorinnen und Autoren.
Mensing wird mit dem Förderpreis in Höhe von 5.000 Euro für ihre Übersetzung des Romans „Birkenschwester“ von der niederländischen Autorin Caro Van Thuyne geehrte. Diese Arbeit sei ein „außerordentlich kunstvoller Balanceakt“, betonte die Jury. Mensing wurde 1989 in Hamm geboren. Sie arbeitet als Übersetzerin und Literaturwissenschaftlerin in Münster und ist zudem Redakteurin beim Magazin „TraLaLit“ für übersetzte Literatur.
Die Auszeichnungen des Literaturpreises der Kunststiftung NRW – Straelener Übersetzerpreis 2024 werden jährlich in Kooperation mit dem Europäischen Übersetzer-Kollegium in Straelen vergeben. Der Preis zu den höchstdotierten Literaturauszeichnungen in Europa. Der Preis wurde 2001 ins Leben gerufen, um herausragende Literaturübersetzungen sowie das Lebenswerk einer Übersetzerin oder eines Übersetzers zu würdigen. Seit 2012 vergibt die Stiftung zusätzlich den Förderpreis in Höhe von 5.000 Euro.