Nahe der katholischen Kirche in Gera wurde ein Stolperstein für den NS-Gegner und katholischen Priester Aloys Scholze (1893-1942) geschändet. Wie das Bistum Dresden-Meißen am Donnerstag mitteilte, entdeckten Zeugen am Morgen den mit einem Hakenkreuz beschmierten Gedenkstein. Die Polizei habe den Vorfall aufgenommen, die Stadt Gera stelle Strafanzeige. Scholze gehört zu den drei Priestern des Bistums, die im KZ Dachau ums Leben kamen.
Der Geraer Pfarrer und Dekan Bertram Wolf erklärte: “Pfarrer Aloys Scholze war ein Mann, der trotz größter Gefahren dem NS-Regime mutig die Stirn bot und sein Engagement mit dem Leben bezahlte. Dass sein Andenken heute auf diese feige Weise beschmutzt wurde, ist ein Affront, zu dem wir nicht schweigen können. Es zeigt, dass es leider immer noch Unbelehrbare gibt, die nichts aus der zerstörerischen Geschichte des Nationalsozialismus gelernt haben.” Scholze trat 1921 als Kaplan seine erste Stelle in der Sankt Elisabethgemeinde in Gera an, wo er fünf Jahre wirkte.