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Stiftung sieht Welterbestätten in Deutschland gefährdet

Kulturdenkmäler, historische Stadtkerne, Kulturlandschaften und Naturschutzgebiete gehören zum Welterbe der Vereinten Nationen. Doch World Heritage Watch ist in großer Sorge um viele der Stätten.

Der Status des Wattenmeeres und der Altstadt von Goslar als Welterbestätten sind nach Ansicht der Nichtregierungsorganisation World Heritage Watch (WHW) akut in Gefahr. Die Unesco habe bereits mit dem Entzug des Welterbestatus gedroht, falls beim Wattenmeer neue naturschädliche Energie-Projekte wie Öl- und Gasförderung, LNG-Terminals und Offshore-Windkraftanlagen dazukämen, teilte die Organisation am Freitag mit. Offenbar gebe es einen “Zielkonflikt zwischen Klima- und Naturschutz”, den die Bundesregierung bisher nicht gelöst habe.

Bei den Schäden und Gefährdungen der Altstadt von Goslar vermisst die Stiftung eine Reaktion der Politiker vor Ort. “Offenbar ist weder die Stadt noch das Land Niedersachsen bereit, Rettungsmaßnahmen zu ergreifen.” Daher müsse die Bundesregierung, die gegenüber der UN-Kulturorganisation in der Verantwortung stehe, einschreiten.

Es ist das zehnte Mal, dass die Nichtregierungsorganisation World Heritage Watch ihren jährlichen Bericht über Bedrohungen von Unesco-Welterbestätten vorlegt. Er enthält 55 Beiträge aus allen Kontinenten über Kulturdenkmäler, historische Stadtkerne, Kulturlandschaften und Naturschutzgebiete, darunter mehrere mit indigener Bevölkerung.

Der World Heritage Watch Report wirft jedes Jahr ein Schlaglicht auf den Zustand des gemeinsamen Erbes der Menschheit. Er wird dem Unesco-Welterbezentrum und den Mitgliedstaaten des internationalen Übereinkommens zum Schutz des Weltnatur- und kulturerbes (“Welterbekonvention”) zugeleitet.