Millionen von Frauen in Afrika bekommen ungewollt Kinder, weil sie keinen Zugang zu modernen Verhütungsmethoden haben. Darauf weisen die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung in Hannover und das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung anlässlich des Internationalen Tages für das Recht auf sichere Abtreibung (28. September) hin. Der ungedeckte Verhütungsbedarf führt nach ihren Angaben allein in der Afrikanischen Union jedes Jahr geschätzt zu 27 Millionen unbeabsichtigten Schwangerschaften. Davon würden acht Millionen unter unsicheren Bedingungen abgebrochen, was jährlich für rund 15.000 Frauen tödlich ende.
„Jede Frau muss selbstbestimmt entscheiden können, ob und wie sie verhütet und eine unbeabsichtigte Schwangerschaft sicher beenden können“, fordert Angela Bähr, stellvertretende Geschäftsführerin der Stiftung. Das Recht auf körperliche Selbstbestimmung sei ein Kernelement der Geschlechtergerechtigkeit. Unbeabsichtigte und auch viel zu frühe Schwangerschaften führten meist dazu, dass Mädchen die Schule abbrechen müssten und auf lange Sicht kein selbstbestimmtes Leben führen könnten: „Es braucht altersgerechte Verhütungsmittel, in deren Erforschung und Weiterentwicklung dringend investiert werden muss.“
Südlich der Sahara seien 40 Prozent der Bevölkerung unter 15 Jahre alt, ergänzte Bähr. Dort sei nicht nur der Bedarf an altersgerechten Verhütungsmethoden, sondern auch an Sexualaufklärung enorm hoch.