Die Zisterzienser gehören zu den strengsten Orden der katholischen Kirche. Benannt ist der benediktinische Reformorden nach dem 1098 gegründeten Kloster Citeaux bei Dijon. Seit 1892 bilden die „Zisterzienser der Strengeren Observanz“, die Trappisten, einen eigenständigen Orden; ihre Anfänge im französischen La Trappe liegen bereits im 17. Jahrhundert.
Eine hierarchisch-feudale Gliederung unter ein Mutterkloster wie die Reformbenediktiner von Cluny lehnten die Zisterzienser ab; jedes Kloster ist ganz selbstständig. Die Betonung von Handarbeit, Bodenkultur, Rodung und Landwirtschaft gab dem Orden nicht zuletzt eine große Bedeutung bei der deutschen Ostsiedlung.
Scharenweise folgten junge Männer in den Anfangsjahren dem neuen Ruf nach totaler Armut und Abgeschiedenheit. Dem Geist der Zisterzienser entsprach, ans Ende der Welt zu wandern, um sich in der Zurückgezogenheit der Wildnis ganz Gott zu weihen. Die Arbeit – der Aufbau von Landwirtschaft und Fischereibetrieb –, in der Antike etwas für Sklaven, war für die Zisterzienser ein Weg der Gnade.
Beim Tod des heiligen Bernhard von Clairvaux 1153 gab es bereits rund 350 Zisterzienserabteien in ganz Europa. Im ausgehenden Mittelalter war ihre Zahl auf rund 1600 Männer- und Frauenklöster gestiegen. Nach der Reformation und der Säkularisation verblieben noch gut 400. Heute leben in mehr als 300 Klöstern der beiden Orden weltweit rund 4000 Mönche und 2300 Schwestern.
In Deutschland gibt es derzeit zwei Männerklöster der Zisterzienser, Marienstatt im Westerwald und Langwaden/Niederrhein; ein drittes, Himmerod/Eifel, wurde jüngst aufgelöst – sowie ein Priorat in Bochum-Stiepel. 2017 besiedelten Zisterzienser aus dem österreichischen Heiligenkreuz das Kloster Neuzelle in Brandenburg neu. In den fünf deutschen Frauenabteien leben zurzeit rund 190 Schwestern.
Generalabt der Zisterzienser ist seit 2010 der Schweizer Mauro-Giuseppe Lepori (58), Generalabt der Trappisten seit 2008 der Ire Eamon Fitzgerald (72) vom Mount Melleray.
Von den Trappisten gab es laut Ordensangaben Ende 2016 weltweit 102 Männer- und 76 Frauenklöster, was mehr als eine Verdoppelung binnen 75 Jahren bedeutet. Zugleich ging allerdings die Zahl der Ordensleute deutlich zurück auf rund 1800 Trappisten und 1500 Trappistinnen weltweit.
In Deutschland gibt es in der Eifel ein Männerkloster, Mariawald in Heimbach/Eifel (seit 1486/1864), das mangels Nachwuchs von der Schließung bedroht ist, sowie zwei Frauenklöster, Maria Frieden in Dahlem/Eifel (seit 1952) und Gethsemani im nordpfälzischen Dannenfels (seit 1984). KNA
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