Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist nach eigenen Worten tief erschüttert über den Tod des nach der Messerattacke von Mannheim gestorbenen Polizisten. „So darf es nicht weitergehen. Gewalt gefährdet, was unsere Demokratie stark gemacht hat“, erklärte Steinmeier am Sonntagabend in Berlin. Der 29-jährige
Polizeibeamte war am Sonntagnachmittag an den Folgen seiner Verletzungen gestorben.
Am Freitag hatte ein Mann auf dem Mannheimer Marktplatz mehrere Menschen mit einem langen Messer attackiert. Dabei wurden sechs Menschen zum Teil lebensgefährlich verletzt. Den am Sonntag gestorbenen Polizisten stach der Täter mehrmals in den Bereich des Kopfes. Der Angreifer wurde von einem anderen Polizisten mit einem Pistolenschuss gestoppt.
Die Messerattacke ereignete sich bei einem Stand der „Bürgerbewegung Pax Europa“. Deren Mitglied Michael Stürzenberger, ein islamkritischer Aktivist, wurde schwer verletzt und musste in
einer Klinik operiert werden. Der Messerstecher ist laut Polizei ein in Afghanistan geborener 25-jähriger Mann, der seit 2014 in Deutschland lebt. Er ist verheiratet, hat zwei Kinder und wohnt mit
seiner Familie im südhessischen Heppenheim.
Steinmeier erklärte, er habe „große Sorge angesichts der Verrohung der politischen Auseinandersetzung und der wachsenden Gewaltbereitschaft in unserem Land“. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) schrieb im Internetdienst X, es bestürze ihn zutiefst, dass der mutige Polizeibeamte seinen schweren Verletzungen erlegen sei. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) erklärte, der Täter müsse „mit maximaler Härte des Gesetzes“ bestraft werden. „Wenn sich ein islamistisches Motiv bestätigt, dann zeigt das, wie stark wir weiter islamistischem Terror entgegentreten müssen“, sagte Faeser.
Der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU) erklärte zum Tod des Polizisten: „Wir sind traurig, traurig, traurig. Mein tiefstes Mitgefühl gilt seiner Familie, seinen Freunden sowie
den Kolleginnen und Kollegen der Mannheimer Polizei“. Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) erklärte, der Schmerz eines so grausamen Verlusts aus dem Nichts sei kaum zu ermessen. „Uns allen führt diese fürchterliche Tat
schmerzhaft vor Augen, welchem oft unkalkulierbaren Risiko Polizeibeamte tagtäglich ausgesetzt sind“, fügte Kretschmann hinzu.