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Steinmeier fordert neuen Schwung für Erbe der friedlichen Revolution

Gerade heute, wo die freiheitliche Demokratie wieder angegriffen werde, brauche man den „Schwung der friedlichen Revolution“, sagt Bundespräsident Steinmeier.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ruft dazu auf, die erkämpfte Demokratie stärker zu verteidigen
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ruft dazu auf, die erkämpfte Demokratie stärker zu verteidigenImago / Bernd Elmenthaler

Anlässlich des Tags der Deutschen Einheit hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dazu aufgerufen, die mit der friedlichen Revolution für Ostdeutschland erkämpfte Demokratie stärker zu verteidigen. Mancher habe die Zeit nach der Wiedervereinigung als Entwertung erworbener Fähigkeiten oder Verlust des gesellschaftlichen Status erlebt und sich zurückgezogen, sagte Steinmeier in Berlin. Der „Schwung der friedlichen Revolution“ und die Bereitschaft, für die freiheitliche Ordnung einzustehen und sie mitzugestalten, seien dadurch verloren gegangen.

Grundgesetz und friedliche Revolution verteidigen

Gerade heute, wo die freiheitliche Demokratie wieder angegriffen werde, brauche man aber diesen Schwung, die Aufmerksamkeit und den Einsatz der Bürgerinnen und Bürger, sagte Steinmeier. Das Erbe des 1949 in Westdeutschland in Kraft getretenen Grundgesetzes und der friedlichen Revolution in der DDR im Jahr 1989 müssten jeden Tag aufs Neue gelebt und verteidigt werden.

Steinmeier überreichte im Schloss Bellevue an 13 Frauen und 15 Männer Verdienstorden der Bundesrepublik. Traditionell ehrt das Staatsoberhaupt vor dem 3. Oktober Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise für Demokratie, Verständigung und den gesellschaftlichen Dialog einsetzen.

Zu den Geehrten gehörten in diesem Jahr die frühere Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, und Fußballtrainer Jürgen Klopp. Ausgezeichnet wurden unter anderem auch der Schriftsteller Lutz Seiler, der Direktor der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt am Main, Meron Mendel, die Publizistin Saba-Nur Cheema sowie Welthungerhilfe-Präsidentin Marlehn Thieme, die auch dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) angehörte.