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Steinmeier erweitert Rede zum Volkstrauertag um zwei Opfergruppen

Das Totengedenken zum Volkstrauertag wird neu gefasst. Der Bundespräsident nimmt zwei neue Opfergruppen in den traditionellen Text auf – eine historische und eine aktuelle.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird beim traditionellen Totengedenken am Volkstrauertag in diesem Jahr erstmals zwei weitere Opfergruppen mit einbeziehen. Zum einen wird er an Menschen erinnern, die wegen ihrer geschlechtlichen oder sexuellen Identität während des Nationalsozialismus verfolgt und getötet wurden. Zum anderen nimmt Steinmeier Polizisten auf, die im Einsatz ihr Leben verloren, wie das Bundespräsidialamt am Donnerstag in Berlin mitteilte. Der Bundespräsident spricht das Totengedenken in der neuen Fassung am Sonntag bei der zentralen Gedenkstunde im Bundestag.

Das Totengedenken zum Volkstrauertag wurde 1952 vom damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss eingeführt. Der Text benennt die Opfergruppen, derer gedacht wird: die Opfer der Weltkriege und der NS-Gewaltherrschaft, aber auch gegenwärtiger Kriege und von Hass- und Gewalttaten in Deutschland. Der Text wurde im Laufe der Zeit mehrfach angepasst. Der Volkstrauertag wird immer zwei Sonntage vor dem ersten Advent begangen.

In diesem Jahr ist der Tag der italienisch-deutschen Freundschaft gewidmet. Der Bundespräsident hat dazu den italienischen Präsidenten Sergio Mattarella eingeladen. Er hält die Gedenkrede im Bundestag. Anschließend spricht Steinmeier das Totengedenken.