Niedersachsens Agrarministerin Miriam Staudte (Grüne) hat die neue verbindliche staatliche Kennzeichnung für frisches Schweinefleisch in Deutschland begrüßt. Eine solche Kennzeichnung auf jedem Produkt werde für mehr Transparenz sorgen und für viele Menschen eine gute Orientierungshilfe in ihrem Einkaufsverhalten sein, sagte Staudte am Mittwoch in Hannover: „Das kann, wie bei der Kennzeichnungspflicht von frischen Eiern, ein absoluter Game-Changer werden.“
Von Donnerstag (1. August) an muss bei Produkten von Tieren in Handel auf der Verpackung bundesweit die Haltungsform der Tiere gekennzeichnet sein. Grundlage ist das Tierhaltungskennzeichnungsgesetz, das vor einem Jahr in Kraft trat. Es wird nun zunächst für frisches Schweinefleisch umgesetzt, das von Tieren stammt, die in Deutschland gehalten, geschlachtet und verarbeitet wurden. Dabei werden fünf Haltungsformen unterschieden: Stall, Stall und Platz, Frischluftstall, Auslauf/Weide und Bio.
Schweine haltende Betriebe in Niedersachsen müssen künftig über ein Online-Portal des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit mit Sitz in Oldenburg melden, in welche der neuen Rubriken ihre Mastschweine-Haltung einzuordnen ist. Dies gilt für Mastschweine im Alter von zehn Wochen bis zur Schlachtung Von 11.500 Betrieben seien bereits rund 3.000 Betriebe mit insgesamt 3.642 Ställen dieser Aufforderung nachgekommen, hieß es.
Ministerin Staudte sagte, das Einkaufsverhalten der Verbraucherinnen und Verbraucher sei ein Gradmesser für den notwendigen und gesellschaftlich gewollten zukunftssicheren Umbau der Tierhaltung. Sie hoffe, dass die Darstellung der Kennzeichnung auf der Verpackung noch weiterentwickelt werde. Der Bund müsse hier weiter am Ball bleiben und auch Regelungen für andere Tierarten oder für verarbeitete Produkte nachziehen.