Erwerbsarbeit wird für das eigene Einkommen immer wichtiger, bei Frauen noch mehr als bei Männern. Und für beide Geschlechter auch im Rentenalter.
Immer mehr Frauen in Bayern stehen finanziell auf eigenen Beinen. Das geht aus ersten Ergebnissen des Mikrozensus 2023 hervor, die das Landesamt für Statistik am Donnerstag in Fürth präsentierte. Demnach sank der Anteil der Frauen, die auf das Einkommen des Ehepartners oder Angehöriger angewiesen sind, im Zehn-Jahresvergleich von 21 auf 14 Prozent. Dies traf der Mitteilung zufolge auf rund 795.000 Frauen zu. Bei den Männern waren es fünf Prozent, 245.000 Personen.
Zu der Entwicklung beigetragen hat nach Angaben der Behörde, dass immer mehr Mütter erwerbstätig sind. Außerdem gewönnen Rente und Elterngeld für die Einkünfte von Frauen an Bedeutung.
Auch im Alter zeigt sich im Mikrozensus eine gestiegene Bedeutung von Erwerbsarbeit. Diese sei für beide Geschlechter ab 65 Jahren wichtiger als noch vor zehn Jahren. 6 Prozent der Männer aus dieser Altersgruppe hätten 2023 angegeben, dass sie hauptsächlich von bezahlter Arbeit leben, 2013 seien es noch 3 Prozent gewesen. Bei den Frauen habe sich in diesem Zeitraum der Anteil von ein auf drei Prozent verdreifacht.
Mikrozensus heißt eine amtliche Befragung, die seit 1957 jedes Jahr bei einem Prozent der Bevölkerung durchgeführt wird. Die Ergebnisse sind Grundlage für politische Planungen und Entscheidungen, stehen aber auch Wirtschaft, Presse und Interessierten zur Verfügung.