Die Stadtwerke Rostock wollen ab Januar 2026 das Ökowertpapier „Waldaktie“ in Mecklenburg-Vorpommern fördern. Dadurch sollen Erstaufforstungsprojekte finanziert werden, teilte das Schweriner Umweltministerium am Mittwoch mit. Mit dem Abschluss der neuen Tarife „Ostsee-Strom Regio-Plus“ und „Küsten-Gas Regio-Plus“ würden Kundinnen und Kunden jährlich eine Waldaktie im Wert von zehn Euro beziehen. Der Energiedienstleister selbst werde jeweils ein weiteres der Ökowertpapiere kaufen. Die Mittel sollen im Forstamt-Revier Wredenhagen zur Aufforstung eingesetzt werden.
Ein Sprecher der Stadtwerke Rostock sagte auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd), dass die beiden neuen Regio-Plus-Tarifangebote für Strom und Gas für die Nutzenden bedeute, dass sie pro Jahr zehn Euro mehr zahlen gegenüber den Regio-Tarifen für Strom und Gas. Hintergrund sei, dass eine Waldaktie zehn Euro kostet. Die Stadtwerke Rostock haben nach eigenen Angaben derzeit rund 133.600 Stromkunden sowie rund 37.000 Gaskunden.
Klimaschutzminister Till Backhaus (SPD) sagte: „Gerade vor dem Hintergrund der stockenden Klimaverhandlungen auf internationaler Bühne ist das regionale Engagement sehr wichtig! Wir können von anderen nur so viel erwarten, wie wir selbst bereit sind zu tun.“
Seit dem Start im Jahr 2007 wurden laut Ministerium etwa 150.000 Waldaktien im Werte von rund 1,5 Millionen Euro verkauft, die zusätzlich für Aufforstungsmaßnahmen verwendet werden konnten. Nach dem Energieversorger Wemag (Sitz: Schwerin) seien die Stadtwerke Rostock der zweite Energieversorger in MV, der seinen Kunden die Beteiligung an der Waldaktie anbiete, hieß es auf epd-Nachfrage. Minister Backhaus: „Die Erstaufforstung gehört neben der Moorwiedervernässung zu den wirkungsvollsten Instrumenten, die wir im natürlichen Klimaschutz haben.“