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Staatsvertrag zwischen dem Vatikan und dem Land Berlin unterzeichnet

Nach jahrelanger Verzögerung steht nun die Unterschrift: Das Land Berlin und der Vatikan haben ihren ersten Staatsvertrag besiegelt. Inhaltlich geht es um das Institut für Katholische Theologie an der Humboldt-Uni.

Das Land Berlin und der Vatikan haben an diesem Montag ihren ersten Staatsvertrag unterzeichnet. In dem Abkommen mit dem Heiligen Stuhl, das im Berliner Roten Rathaus durch den Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU) und den Vatikan-Botschafter, Nuntius Nikola Eterovic, unterzeichnet wurde, geht es um Regelungen für die Zusammenarbeit beim Institut für Katholische Theologie. Dieses ist seit 2019 an der Humboldt-Universität angesiedelt. Bevor der Vertrag in Kraft tritt, muss das Abgeordnetenhaus noch zustimmen.

Wegner zeigte sich erfreut: “Nun bekommt die Zusammenarbeit im Bereich der universitär verankerten katholischen Theologie ein festes Fundament.” Vom Institut erhoffe er sich Impulse für Berlin wie auch für öffentliche Debatten.

Die Theologinnen und Theologen seien “mit ihrer wissenschaftlichen Kompetenz sicher gute Ansprechpartner in den Fragen der Zeit”, sagte Nuntius Eterovic. Als eine der aktuellen Herausforderungen nannte er die schnelle Entwicklung von künstlicher Intelligenz. Der Berliner Erzbischof Heiner Koch betonte: “Theologie muss auf einem akademisch hohen Niveau stattfinden, wenn sie ein anerkannter Gesprächspartner sein will.” Das sei durch das Institut gegeben.

Die Regelungen betreffen das Studienangebot, die organisatorische Einbettung, das Promotionsrecht und die Berufung von Professorinnen und Professoren. Dabei hat die katholische Kirche ein Mitspracherecht, wie dies auch bei theologischen Einrichtungen anderer Religionsgemeinschaften an staatlichen Hochschulen der Fall ist. Bei den Verhandlungen war es immer wieder zu Verzögerungen gekommen. Ursprünglich war eine Unterzeichnung bis Ende 2022 geplant gewesen.

Der Staatsvertrag löst die entsprechenden Bestimmungen im sogenannten Abschließenden Protokoll ab, das die Beziehungen zwischen Staat und katholischer Kirche seit 1970 für West-Berlin und seit 1991 auch für das wiedervereinigte Berlin regelt. Sie betrafen das 1957 an der Freien Universität gegründete Seminar für Katholische Theologie, das zugunsten des Zentralinstituts für Katholische Theologie aufgelöst wurde.