Das vor einem Jahr in Nordrhein-Westfalen gestartete „Narwali“-Projekt mit mobilen Schwimmcontainern fördert nach Einschätzung des Kreissportbunds Düren nicht nur das Schwimmen. An sogenannten sozialen Brennpunkten werde über gemeinsames Erleben auch die Integration gestärkt, sagte Geschäftsführer Wolfgang Schmitz, dessen Bund im Regierungsbezirk Köln für das Projekt verantwortlich ist. Am 20. September soll das erste Jubiläum mit NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) im Rhein-Energie-Stadion gefeiert werden.
Derzeit steht „Narwali“ in Köln-Chorweiler. Hier lebten viele Kinder mit Migrationshintergrund, erläuterte Schmitz. „Selbst, wenn die Kinder kaum Deutsch sprechen, fühlen sie sich im Wasser sehr wohl“, sagte er. Die Nachfrage sei auch deshalb sehr groß, weil sich dort viele Familien keine Schwimmkurse leisten könnten. Durch die Finanzierung über das Land werden die „Narwali“-Schwimmkurse kostenlos angeboten.
Das nordrhein-westfälische Modellprojekt ist auf zwei Jahre angelegt und will mehr Kindern die Chance auf Bewegung und Schwimmkenntnisse geben. Pro Regierungsbezirk kommt laut Staatskanzlei ein Schwimmcontainer zum Einsatz, dafür stehen drei Millionen Euro zur Verfügung.
„Wir suchen uns einen Platz aus, wo unbedingter Bedarf ist, wo es auch etwas weiter zum Schwimmbad ist oder wo die Wartezeiten groß sind“, sagte der Geschäftsführer des Kreissportbundes, Schmitz. Der Container könne meist direkt neben einer Schule oder in der Nähe platziert werden. Zudem gebe es Angebote für Babys, Erwachsene und Sportvereine sowie für Menschen mit Behinderung.
Schwimmprüfungen werden in dem 13 mal 3 Meter großen Container mit einer Wassertiefe von bis 1,30 Metern nicht abgelegt. Jeweils zwölf Kinder pro Kurs würden jedoch durch zwei qualifizierte Trainerinnen und Trainer auf die Prüfungen vorbereitet, sodass sich die Lernzeit in den großen Schwimmbädern nachweislich verkürze, erklärte Schmitz.
Auf seiner Tour mit bisher fünf Standorten im Regierungsbezirk Köln hätten bisher rund 2.500 Kinder den Schwimmcontainer genutzt. „Von ihnen können jetzt viele schwimmen, viele andere haben die Angst davor verloren“, erklärt er. Die große Nachfrage zeige, dass dies ein Modell für die Zukunft sei. Durch knapper werdende Finanzmittel könnten die Kommunen zwar bestehende Bäder vielleicht noch erhalten, aber keine neuen mehr bauen.