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Sport-Bischof zeigt Herz für Mattenkämpfer

Die Olympischen Sommerspiele stehen vor der Tür. Ein katholischer Bischof erklärt, woher seine Liebe zum Kampfsport rührt. Sie hängt mit einem Kran zusammen.

Stefan Oster, Bischof von Passau und Sportbeauftragter der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, hat ein Kämpfer-Herz. Bis zum Alter von 15 Jahren habe er “relativ erfolgreich Judo gemacht”, verriet der 59-Jährige in einem Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). “Vor wenigen Monaten fing ich an, mir auf Youtube wieder Wettkämpfe anzuschauen. Wollte mal sehen, ob ich noch die Würfe und Griffe kenne. Da kam auch wieder viel Faszination zurück.”

Oster schloss nicht aus, für die TV-Übertragungen vom Geschehen auf der Judomatte bei den Olympischen Spielen in Paris auch einmal eine Gebetszeit zu verschieben. Befragt nach einem besonderen Olympia-Moment, erinnerte sich der Bischof an 1972. Mit seinen Eltern sei er als Siebenjähriger nach München gefahren und habe dort den Bahnrad-Vierer sowie die Hochspringerin Ulrike Meyfarth sowie Heide Rosendahl im Weitsprung siegen sehen.

“Unauslöschlich in Erinnerung geblieben ist mir aber eine andere Szene, vom Ringen”, erzählte Oster. “Wilfried Dietrich, genannt ‘der Kran von Schifferstadt’, hob da einen riesigen Amerikaner, der gefühlt zwei Köpfe größer und doppelt so schwer war, über sich und bezwang ihn per Schultersieg.”

Der von Dietrich ausgeführte damalige Überwurf des US-Athleten Chris Taylor zählt zu den spektakulärsten Aktionen in der Geschichte dieser Sportart. Der Pfälzer, Olympiasieger von 1960, gewann in München keine Medaille. Seinen Sieg gegen Taylor kürte der Weltverband der Ringer später aber zum “Wurf des Jahrhunderts”.