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SPD-Chef und Verbände für Kooperation von Bundeswehr und Schulen

Per Gesetz verpflichtet Bayern Hochschulen und Schulen zur Zusammenarbeit mit der Bundeswehr. Das sollten auch andere Bundesländer nachmachen, fordern Verbände.

In der Debatte über mehr Präsenz der Bundeswehr an Schulen haben der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil und Verbände zu einer verstärkten Kooperation aufgerufen.

Klingbeil sagte der Düsseldorfer “Rheinischen Post” (Mittwoch): “Ich bin der Meinung, dass sich jeder junge Mensch auch einmal mit der Frage beschäftigen sollte, ob er oder sie etwas für das eigene Land tun möchte, zum Beispiel in Form eines Dienstes bei der Bundeswehr oder in Form eines freiwilligen sozialen, kulturellen oder ökologischen Jahres.” Dafür sollte man Expertinnen und Experten in den Unterricht einladen können.

“Wenn es dann um die Bundeswehr geht, kommen beispielsweise Jugendoffiziere ins Spiel. Sie in Schulen zu holen, damit sie aus der Praxis berichten können, was hinter dem Beruf des Soldaten steckt, finde ich richtig”, sagte der SPD-Chef. Er plädierte außerdem dafür, die Arbeit der Bundeswehr im Unterricht zu thematisieren: “Wir brauchen die Bundeswehr für unsere Sicherheit. Soldatinnen und Soldaten, die für unsere Freiheit und unsere Werte ihren Kopf hinhalten, haben unseren Respekt verdient”, sagte Klingbeil. “Für mich gehört dieses Thema selbstverständlich mit an Schulen.”

Der Präsident des Reservistenverbandes, Patrick Sensburg, sprach sich für eine bundesweite Pflicht zur Kooperation von Schulen und Jugendoffizieren aus. Damit reagierte er auf die Verabschiedung eines Gesetzes zur Förderung der Bundeswehr in Bayern.

“Ich begrüße die in Bayern nun gesetzliche festgehaltene Kooperation zwischen Schulen und Jugendoffizieren und befürworte gleichzeitig dahingehende bundesweite Überlegungen”, sagte er der Zeitung. Schülerinnen und Schüler sollen angemessene sicherheitspolitische Bildung erhalten. Es sollte Normalität sein, dass Jugendoffiziere vor Schulklassen stehen, betonte der Präsident des Reservistenverbandes.

Auch der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Stefan Düll, sprach sich für mehr Kooperationen aus und rief andere Länder dazu auf, dem bayerischen Beispiel zu folgen. “Es versteht sich von selbst, dass die Bundeswehr im Rahmen der politischen Bildung und Demokratieerziehung an Schulen gezielt behandelt wird”, sagte Düll der Zeitung. “Zum einen muss ihre Rolle in unserem Gemeinwesen und für unsere Sicherheit vermittelt werden. Zum anderen bietet es sich an, im Rahmen des Lehrplans Jugendoffiziere als Fachleute für außen- und sicherheitspolitische Fragestellungen an die Schule einzuladen oder auch Bundeswehreinrichtungen zu besuchen.”