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Spanien verzeichnet erneut Organspendenrekord

Wer auf eine neue Leber, Netzhaut oder Niere angewiesen ist, hat in Spanien vergleichsweise gute Chancen auf ein Spenderorgan. Das zeigen neue Zahlen des Gesundheitsministeriums. Der Grund ist auch ein organisatorischer.

Spanien hat 2023 erneut seinen eigenen Rekord bei Organspenden gebrochen. Im vergangenen Jahr wurden dort 5.861 Organtransplantationen vorgenommen, 16 pro Tag und rund 9 Prozent mehr als 2022, wie Gesundheitsministerin Monica Garcia am Mittwoch in Madrid bekanntgab.

Damit finden in Spanien im 32. Jahr in Folge die weltweit meisten Organübertragungen statt. Die Transplantationsrate liege bei 122,1 je eine Million Einwohner, so die Spanische Transplantationsorganisation (ONT). Am häufigsten wurden Nieren, Lebern, Lungen und Herz übertragen.

Spaniens Spendenquote liegt demnach bei 48,9 verstorbenen Spendern pro eine Million Einwohner, weit vor denen anderer EU-Staaten wie Frankreich (25,8), Italien (25) oder Deutschland (11,4). Grund für die vielen Organspenden in Spanien ist vor allem die sogenannte Widerspruchsregel: Jeder kann also Organspender werden, es sei denn, er spricht sich ausdrücklich dagegen aus. In Deutschland gilt dagegen die Zustimmungsregelung.

Die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) hatte am Dienstag mitgeteilt, dass die Zahl der Organspenden in der Bundesrepublik nach einem starken Rückgang 2022 im vergangenen Jahr um 11 Prozent gestiegen sei. 2023 hätten 965 Menschen nach ihrem Tod ein oder mehrere Organe gespendet, 96 mehr als 2022.