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Sozialverband: Wohnen darf keine Frage des Geldbeutels sein

Der Sozialverband VdK Niedersachsen-Bremen fordert anlässlich des „Tags für die Beseitigung der Armut“ (17. Oktober) eine Stärkung des sozialen Wohnungsbaus. Beim Thema Wohnen gehe die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander, teilte der Verband am Dienstag in Hannover mit. Unter anderem müsste das Wohngeld verbessert werden, um ärmere Haushalte zu entlasten.

Eine neue Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) habe ergeben, dass 20 Prozent der Haushalte mit den niedrigsten Einkommen die höchste Mietbelastung tragen. Diese Menschen hätten 2021 rund 36 Prozent ihres Einkommens für Miete aufbringen müssen. Bei den einkommensstärksten 20 Prozent sei es hingegen nur rund ein Fünftel des Einkommens gewesen.

„Wohnen ist ein Menschenrecht, aber es wird mehr und mehr zu einer Frage des Geldbeutels“, kritisierte der VdK-Landesvorsitzende Friedrich Stubbe. Der Verband spricht sich für eine dauerhafte Sozialbindung aus. Preisgünstige Wohnungen dürften nicht nach einer gewissen Zeit wieder dem freien Markt überlassen werden.

Damit das Wohngeld eine echte Entlastung für die Menschen werde, müssten Zugangshindernisse abgebaut, die Anträge radikal vereinfacht und die Bearbeitungszeiten verkürzt werden, hieß es. Zudem sei eine jährliche Anpassung des Wohngeldes an die aktuelle Einkommens- und Wohnkostenentwicklung erforderlich.