Anlässlich des Europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen an diesem Sonntag (5. Mai) fordert der Sozialverband Deutschland, die Gefahr rechtsgerichteter Menschenfeindlichkeit mit mehr Nachdruck zu bekämpfen. Parteien wie die AfD machten ganz offen deutlich, was sie von Inklusion hielten, erklärte der Landesverband Niedersachsen am Donnerstag auch mit Blick auf die Europawahl. In ihrem aktuell geltenden Wahlprogramm fordere die AfD in Niedersachsen etwa, eine erzwungene Inklusion dürfe nicht weiter stattfinden und müsse sofort beendet werden. Nur Kinder mit Behinderung, die begabt seien und sich angemessen verhalten könnten, sollten an Regelschulen unterrichtet werden.
„Die Auffassung, dass Menschen ein unterschiedlicher Wert beigemessen wird und Menschen mit Behinderung weniger begabt sind, ist menschenverachtend und verabscheuungswürdig“, sagte der niedersächsische Verbandsvorsitzende Dirk Swinke. Die Geschichte habe gezeigt, wohin solche Ansichten führen könnten: „Das darf sich niemals wiederholen.“ Aus Sicht seines Verbandes müssten sich die Gesellschaft als Ganzes und die Landesregierung sowie auch die Kommunen sehr viel entschlossener für Inklusion und die Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderung einsetzen.
„Gemeinsames Lernen von Kindern mit und ohne Behinderung ist in Niedersachsen auf keinem guten Weg“, sagte Swinke: „Das Land muss endlich dafür sorgen, dass spezielle Einrichtungen wie Förderschulen oder Wohneinrichtungen, die Menschen mit Behinderung ausgrenzen, abgeschafft werden.“ Außerdem sei es wichtig, die Betroffenen im Berufsleben besser zu unterstützen – sowohl bei der Jobsuche als auch am Arbeitsplatz. „Wir müssen jetzt klarmachen, dass Menschen mit Behinderung einen festen Platz in der Mitte unserer Gesellschaft haben.“