Aus für soziale Angebote und Projekte? Die Verbände der Freien Wohlfahrtspflege in MV warnen eindringlich vor dem geplanten Doppelhaushalt 26/27. Die Folgen würden auch für viele Menschen in Not spürbar.
Sozialverbände befürchten weiterhin Kürzungen im Landeshaushalt für Mecklenburg-Vorpommern, durch die ihr Beratungsangebot eingeschränkt werden könnte. Im aktuellen Entwurf für den Doppelhaushalt 2026/2027 seien die vorgesehenen Mittel für sogenannte freiwillige Leistungen noch immer nicht an steigende Kosten angepasst, kritisierte die Liga der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege im Land am Montag in Schwerin. Zu diesem Bereich zählten vor allem wichtige Beratungsangebote.
Blieben die Beträge im Haushalt gleich, komme das in der Praxis einer Kürzung gleich, da Löhne und Sachkosten stetig stiegen. “Diese Entwicklung wird unweigerlich dazu führen, dass wir weitere Beratungsangebote reduzieren oder vollständig einstellen müssen”, sagte der Vorsitzende der Liga, Jan-Hendrik Hartlöhner. “Eine wohnortnahe Beratung wird es dann für viele Menschen in Not in unserem Land nicht mehr geben können.”
Wegen der gleichbleibenden Mittel drohe zudem die einzige noch verbliebene Straßenzeitung, mit der Obdachlose etwas Geld verdienen könnten, in Wismar und Schwerin nicht mehr verkauft zu werden. Eine Erhöhung der Mittel wäre dringend nötig, um das Angebot zu erhalten, forderten die Sozialverbände. Darüber hinaus wendet sich die Freie Wohlfahrtspflege gegen eine mögliche Kürzung bei der Förderung ihrer eigenen Arbeit um 20 Prozent.
Landessozialministerin Stefanie Drese (SPD) hatte im Oktober nach Protesten der Sozialverbände betont, dass es im Entwurf des Doppelhaushalts keine Leistungskürzungen im Sozialbereich gebe. Geplant sei vielmehr, dass die Gesamtausgaben im Einzelplan für Soziales um fast 150 Millionen Euro auf rund 1,7 Milliarden Euro stiegen. Allerdings sei das klare Ziel der Landesregierung, die teilweise gravierenden Ausgabensteigerungen im Sozialbereich zu begrenzen.