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Sozialträger fordern mehr FSJ-Mittel

Sozialträger haben mehr Landesmittel für das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) junger Menschen in Brandenburg gefordert. Im Bundesland interessierten sich nur vier Prozent der Schulabgänger für ein FSJ, erklärte der Landesarbeitskreis Freiwilligendienste am Freitag in Potsdam. Damit liege Brandenburg mit rund 900 Beteiligten pro Jahr deutschlandweit auf dem vorletzten Platz. Um mehr Interesse zu finden, müsse das FSJ-Taschengeld von derzeit im Schnitt 350 Euro im Monat erhöht werden.

Diakonie-Direktorin Ursula Schoen erklärte, bei den Freiwilligendiensten in Brandenburg reiche es „einfach vorne und hinten nicht“. Damit vergebe sich das Bundesland einen zentralen Baustein der Fachkräftegewinnung. Jugendliche müssten deshalb mit einem höheren Entgelt und kostenlosem Nahverkehr „begeistert oder überhaupt befähigt werden, die sozialen Berufe im Land kennenzulernen“. Mehr Plätze in den Landesprogrammen nützten nichts, solange der FSJ-Job finanziell unattraktiv sei. Es sei eine nachhaltige Landesförderung von monatlich 550 Euro pro FSJ-Platz nötig.

Am Freiwilligen Sozialen Jahr können sich den Angaben zufolge junge Menschen zwischen 15 und 26 Jahren beteiligen. Sie könnten das FSJ unter anderem in Krankenhäusern, Kitas, Schulen, Seniorenheimen und Behinderteneinrichtungen absolvieren, hieß es. Das FSJ wird vom Jugendfreiwilligendienstgesetz geregelt. In Brandenburg wird es von 28 vom Land anerkannten Trägern umgesetzt. Dazu gehören die Diakonie der evangelischen Kirche, die katholische Caritas, die Arbeiterwohlfahrt und der Landesjugendring.