Es fehlt an Strom, Zugang zu Krankenhäusern und Schulen. Armut hat viele Gesichter und weitreichende Folgen. Die Mehrheit der Betroffenen sind Kinder, warnt eine Hilfsorganisation.
Weltweit sind mehr als 566 Kinder von Armut betroffen. Das teilten die SOS-Kinderdörfer anlässlich des Internationalen Tags für die Beseitigung der Armut am 17. Oktober mit. Es sei absehbar, dass die Weltgemeinschaft das Nachhaltigkeitsziel der Vereinten Nationen, die Kinderarmut bis zum Jahr 2030 zu beenden, verfehle, so die Organisation. Mehr als die Hälfte der von Armut betroffenen Menschen seien demnach Kinder.
Gründe für den Anstieg der Armut seien die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie, eine weltweite Zunahme der kriegerischen Auseinandersetzungen, aber auch Klimawandel und die damit ausgelösten Wetterextreme. Durch zerstörte Ernten würden Lebensmittelpreise steigen. Im besonderen Maße betroffen seien Länder des Globalen Südens.
Laut der SOS-Kinderdörfer sind weltweit 733 Millionen Menschen unterernährt. Bei Kindern führe Mangelernährung beispielslweise zu Wachstumsverzögerungen. Aufgrund von Unterernährung erreichten bis heute jährlich fünf Millionen Mädchen und Jungen weltweit das fünfte Lebensjahr nicht.
Auch hätten arme Menschen oft weder angemessenen Wohnraum noch Zugang zu Strom; in afrikanischen Ländern, die südlich der Sahara liegen, betreffe das, so die Organisation, etwa 444 Millionen Menschen. Kinder armer Familien müssten außerdem oft Geld zum Lebensunterhalt verdienen, anstatt zur Schule zu gehen.
Durch bewaffnete Konflikte sei in Krisenregionen häufig zudem das Gesundheitssystem zusammengebrochen, was den Zugang zu medizinischer Grundversorgung erschwere. Krankheiten würden nicht behandelt, was lebenslange Folgen haben könne.