Nach Angaben der SOS-Kinderdörfer leben mehr als 400 Millionen Kinder weltweit im Krieg oder in bewaffneten Konflikten. Zum Internationalen Kindertag am 1. Juni erklärte die Hilfsorganisation in München: “Die Zahl der Kriege weltweit hat einen neuen Höchststand erreicht. Kinder und Jugendliche sind während kriegerischer Auseinandersetzungen vielen Gefahren ausgesetzt.”
Krieg und Flucht bedeuteten für alle Betroffenen einen tiefgreifenden Kontrollverlust, hieß es weiter: “Kinder aber sind besonders vulnerabel. Wir müssen alles daran setzen, sie zu schützen.”
Mindestens 315.000 massive Kinderrechtsverletzungen
Laut Zahlen der Vereinten Nationen sei es zwischen 2005 und 2022 zu mindestens 315.000 massiven Kinderrechtsverletzungen während kriegerischer Konflikte gekommen. Krieg und Flucht könnten für Kinder und Jugendlichen lebensbedrohliche Folgen haben und ihr ganzes Leben beeinflussen.
Kinder würden getötet oder schwer verletzt, so die SOS-Kinderdörfer weiter: “Kinder und Jugendliche verlieren ihre Eltern oder Betreuungspersonen oder werden von ihnen getrennt. Kinder verlieren ihr Zuhause – sind gezwungen zu flüchten. Kinder sind aufgrund von Lebensmittelknappheit unterernährt. Kinder sind Missbrauchserfahrungen ausgesetzt, erleiden Formen sexueller Gewalt, werden entführt oder zwangsverheiratet.”
Hilfe für Körper und Seele
Darüber hinaus würden Kinder von Konfliktparteien rekrutiert und zur Teilnahme am Krieg gezwungen. Kinder hätten zudem keinen Zugang zur Gesundheitsversorgung und zu Bildung, weil Angriffe auf Krankenhäuser und Schulen dies verhinderten. Auch die kurz- und langfristigen seelischen Schäden durch die erlittenen Erfahrungen und Kriegstraumata seien massiv.
In Krisengebieten richte die Hilfsorganisation daher verstärkt Kinderschutzzentren ein. hieß es weiter. In kindgerechten Räumen würden Kinder und Jugendliche seelisch betreut und gestärkt. Außerdem erhielten sie dort “ausgewogene Mahlzeiten, gesundheitliche Untersuchungen, provisorischen Unterricht sowie Spiel- und Freizeitangebote”. Kinder ohne Angehörige könnten zudem in einem SOS-Kinderdorf unterkommen.