Eine neue, den jüdischen SchUM-Stätten in Rheinland-Pfalz gewidmete Sonderbriefmarke ist am Donnerstag bei einer Feierstunde in Mainz vorgestellt worden. „In dieser kleinen Briefmarke steckt eine große Geschichte“, erklärte Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD). „Sie ist der stolze Verweis auf ein herausragendes jüdisches Kulturerbe und zeigt zugleich, dass jüdisches Leben selbstverständlich und untrennbar zu Rheinland-Pfalz und Deutschland gehört.“ Die Briefmarke im Wert von 85 Cent zeigt einen Davidstern, sowie eine stilisierte Synagoge, einen siebenarmigen Leuchter und eine Thorarolle sowie die hebräischen Städtenamen von Speyer (Schpira), Worms (Warmaisa) und Mainz (Magenza).
Im 12. Jahrhundert hatten sich die Juden in den drei Städten am Rhein zum Verbund der SchUM-Gemeinden zusammengeschlossen. Die drei Städte entwickelten sich zum kulturellen und geistlichen Zentrum des mittelalterlichen Judentums in Mitteleuropa. Die wenigen erhaltenen jüdischen Zeugnisse aus jener Epoche, darunter die Jüdischen Friedhöfe in Mainz und Worms, die Worsmer Synagoge und die Überreste des Speyerer Judenhofs, wurden 2021 von der Unesco in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.