Als Meister der Bildhauerei gilt der französische Künstler Auguste Rodin. Doch die Alte Nationalgalerie in Berlin zeigt in einer Sonderausstellung nun zwei bedeutende Künstler, die die Abkehr von Rodin suchten.
Eine Sonderausstellung in der Alten Nationalgalerie führt ab Freitag die Skulpturen der Künstler Camille Claudel (1864-1943) und Bernhard Hoetger (1874-1949) zusammen. Wie das Museum am Donnerstag in Berlin mitteilte, zeigt das Haus 67 Werke der beiden Künstler – darunter Claudels Hauptwerk “L’Âge mûr” (“Das reife Alter”) aus dem Musée d’Orsay.
Im Zentrum der Ausstellung “Camille Claudel und Bernhard Hoetger. Emanzipation von Rodin” steht die Begegnung der beiden Künstler im Jahr 1905 in Paris. Der Galerist Eugène Blot richtete der französischen Bildhauerin und dem jungen deutschen Künstler damals eine Doppelausstellung ein. Präsentiert wurden dort zwölf Bronzen Claudels und 33 Bronzeplastiken von Hoetger zusammen mit Gipsen und Zeichnungen. Bis auf wenige verschollene Arbeiten von Hoetger zeigt die Sonderausstellung in der Alten Nationalgalerie demnach jetzt alle damals ausgestellten Arbeiten.
Thematisch gestaltete Räume kontextualisieren dabei die präsentierten Ausstellungsstücke und legen den Fokus auf die damalige Pariser Kunstszene, die Bewegung des Impressionismus’ und die Seh- und Ausstellungsgewohnheiten des 19. Jahrhunderts, wie das Museum weiter mitteilte. Zudem betont das Haus den Bezug zum berühmten Bildhauer Auguste Rodin (1840-1917) – Claudel und Hoetger “vereinte das Streben nach Anerkennung und die gleichzeitige Abkehr vom Meister der französischen Bildhauerei Auguste Rodin”, hieß es.