Der transatlantische Sklavenhandel vom 16. bis zum 19. Jahrhundert wird auch als Dreieckshandel bezeichnet. Sklaven – verschiedenen Schätzungen zufolge mehr als zwölf Millionen – wurden vorwiegend aus Westafrika nach Nord- und Mittelamerika sowie bis ins heutige Brasilien verschleppt. Von dort aus gelangten meist Rohstoffe wie Baumwolle und Zuckerrohr nach Europa, während Europäer wiederum Waffen, Bier und Metalle nach Afrika schickten. Versklavt wurden oft Männer und Frauen, die bei kriegerischen Auseinandersetzungen gefangen genommen wurden. Auch entstanden verschiedene Handelsstützpunkte entlang der westafrikanischen Küste.
Als erstes Land verbot Großbritannien im Jahr 1807 den Sklavenhandel; Brasilen hingegen erst 1888. Die Aufarbeitung ist vielerorts jedoch wesentlich jünger. So rief Ghanas Präsident Nana Akufo-Addo afrikanische und karibische Staats- und Regierungschefs 2023 dazu auf, gemeinsam eine Entschädigung für Ungerechtigkeiten in Verbindung mit Sklavenhandel und Kolonialzeit zu fordern. Kritikern zufolge klammerte er die Rolle afrikanischer Herrscher dabei aus.
Leibeigenschaft gibt es bis heute. Erst im Jahr 1981 verbot Mauretanien im Nordwesten Afrikas als letztes Land die Sklaverei. Menschenrechtsorganisationen schätzen, dass dort dennoch heute bis zu 500.000 Menschen in Leibeigenschaft leben. Berichte darüber, dass Menschen de facto wie Sklaven leben, gibt es auch aus anderen Ländern. So werden afrikanischen Arbeitsmigranten in Saudi-Arabien die Papiere abgenommen. Manchmal erhalten sie diese erst nach Jahren wieder und sind von ihren Arbeitgebern abhängig: Sie können weder zur Polizei gehen noch das Land verlassen.