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Sinkende Einnahmen: Erzbistum Bamberg kürzt Ausgaben

Im Nordosten Bayerns hat die Zahl der Katholiken einen historischen Tiefstand erreicht. Daher muss das fränkische Erzbistum sparen. Welche Bereiche davon betroffen sind.

Angesichts rückläufiger Mitgliederzahlen und Kirchensteuereinnahmen hat sich das Erzbistum Bamberg einen Sparkurs verordnet. Ohne dieses Vorgehen würde bis 2035 ein Haushaltsdefizit von mindestens 20 Millionen Euro drohen, teilte das Erzbistum am Donnerstag mit. Ein Personalabbau sei aber nicht geplant, wurde versichert.

Um den Haushalt auszugleichen, sollen die Sachkosten in der Bistumsverwaltung in den nächsten beiden Jahren um fünf Prozent gesenkt werden, heißt es weiter. Auch an Zuschüssen für kirchliche Organisationen solle gespart werden. Mit Kürzungen rechnen müssten zudem auch die Gemeinden. Die Regelzuschüsse würden an die Entwicklung der Kirchensteuereinnahmen gekoppelt, hieß es.

Sparen will das Erzbistum außerdem bei seinen etwa 320 Kindertagesstätten. Diese müssten ab 2026 auf bisherige Zuweisungen in Höhe von insgesamt 2,8 Millionen Euro verzichten. Das bisher kostenlos an alle katholischen Haushalte im Bistumsgebiet ein- bis zweimal verschickte Magazin “Leben im Erzbistum Bamberg” wird laut Mitteilung eingestellt.

Den Angaben zufolge ist die Zahl der Katholiken im Erzbistum in den letzten zehn Jahren um rund 100.000 auf erstmals unter 600.000 gesunken. Auch die Priester und andere Seelsorgerinnen und Seelsorger würden weniger. “Die ehemalige Volkskirche wird in ihrer bisherigen Form nicht mehr existieren”, sagte der Bamberger Generalvikar Georg Kestel.

Zukünftig könnten nicht mehr alle Angebote aufrechterhalten werden. Die Kirche müsse sich darauf konzentrieren, die verbliebenen Ressourcen effizient zu nutzen. Das sei aber auch eine Möglichkeit für neue Formen des kirchlichen Lebens.