Das ZDF ist der große Sieger beim diesjährigen Deutschen Fernsehpreis: Mit 7 Auszeichnungen in 30 Kategorien war der Mainzer Sender der erfolgreichste Teilnehmer. Geehrt wurden die herausragenden Leistungen des Fernsehjahres 2022/23 in Fiktion, Unterhaltung, Information und Sport. Die Verleihung des von Sat.1, ARD, Deutscher Telekom, RTL und ZDF gestifteten Preises erfolgte am Donnerstagabend in Köln. In einer „Nacht der Kreativen“ waren bereits am Mittwochabend die ersten Auszeichnungen verliehen worden.
Der Streaming-Anbieter Netflix setzte sich insgesamt in sechs Kategorien durch. Fünf Preise gingen an RTL Deutschland und jeweils vier an die ARD sowie an ProSiebenSat.1. Zwei Auszeichnungen entfielen auf Prime-Video-Produktionen und jeweils einer auf Sky und auf Joyn.
Fernsehpreis: Kaulitz-Bürder machen beste Show
Im Bereich Fiktion setzte sich „Die Bürgermeisterin“ (ZDF) als bester Fernsehfilm durch. Bester Mehrteiler war nach Ansicht der Jury „Der Schwarm“ (ZDF), beste Drama-Serie „Kleo“ (Netflix). Als beste Schauspielerin wurde Jella Haase für ihre Rolle in „Kleo“ gekürt. Bester Schauspieler wurde Philip Froissant für „Die Kaiserin“ (Netflix).
In der Unterhaltung setzte sich „That’s my Jam“ mit Bill und Tom Kaulitz (RTL+) als beste Show durch. Der Preis in beste Comedy/Late Night ging an „TV Total“ (ProSieben). „Zum Schwarzwälder Hirsch – eine außergewöhnliche Küchencrew und Tim Mälzer“ (VOX) wurde in der Kategorie bestes Factual Entertainment ausgezeichnet.
Als beste Information wurde „Sechs Monate Krieg gegen die Ukraine“ der ARD-„Tagesthemen“ im August 2022 live aus Kiew gekürt. Der Preis für das beste Infotainment ging an „Sterben für Anfänger“ (RTL+), als beste Dokumentation/Reportage wurde „ProSieben Thema. Verlassen und vergessen? Afghanistan im Griff der Taliban“ausgezeichnet. In der Kategorie Sport wurde das ZDF für seine Berichterstattung zur Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar geehrt.
Den Förderpreis erhielt die Comedy-Formation „Die Kleinen Brüder“. Der Ehrenpreis der Stifter ging in diesem Jahr an den Comedian, Schauspieler und Filmemacher Michael „Bully“ Herbig.
Produzent Wolf Bauer, der den Vorsitz in der unabhängigen Fachjury hatte, erklärte, die technischen Innovationen böten inzwischen vielfältige Möglichkeiten des Bewegtbildkonsums an. Lineares Fernsehen und Streaming-Programme eröffneten aber auch „inhaltlich unterschiedliche Gestaltungs- und Ausdrucksformen, für die die kreativen Köpfe der Branche auch in diesem Jahr wieder beeindruckende und im Wortsinn sehenswerte Entwürfe gefunden haben“, sagte der Jury-Vorsitzende.
Der Deutsche Fernsehpreis feierte 1999 seine Premiere. Die Ausstrahlung wechselt turnusgemäß, in diesem Jahr wurde die Gala von Sat.1 gezeigt.