Die vom Land Schleswig-Holstein geförderten arbeitsmarktbezogenen Sprachtrainings für Geflüchtete sollen landesweit ausgebaut werden. Die große Nachfrage nach dem Angebot des Beratungsnetzwerks „Alle an Bord!“ bestätige dessen Relevanz, sagte Arbeitsstaatssekretärin Susanne Henckel am Donnerstag beim Besuch der Zentralen Bildungs- und Beratungsstelle für Migrantinnen und Migranten Schleswig-Holstein (ZBBS) in Eutin. Allein in diesem Jahr nutzten bereits 536 Geflüchtete das Angebot, davon über 60 Prozent Frauen. Rund 65 Prozent der Teilnehmenden stammen demnach aus Kriegs- oder Krisengebieten wie der Ukraine, Afghanistan und Syrien.
Laut Henckel fehlt es häufig nach oder teilweise auch zwischen den regulären Sprachkursen an einfach zugänglichen Angeboten mit Bezug zum Berufsleben. Bereits erworbene Sprachkenntnisse würden so leicht wieder verblassen. „Und genau diese Lücke schließen wir mit niedrigschwelligen und flexiblen Sprachtrainings“, erklärte Tabea von Riegen vom Paritätischen Wohlfahrtsverband, Träger des Netzwerks „Alle an Bord!“. Zudem entstünden durch das Sprachtraining Kontakte, Sicherheit im Arbeitsalltag und neue Chancen im Beruf.
Das Netzwerk „Alle an Bord!“ ist bisher in Ostholstein, Plön, Steinburg, Dithmarschen, Stormarn, dem Herzogtum Lauenburg und Schleswig-Flensburg sowie in der Stadt Flensburg aktiv. Um das Angebot auf ganz Schleswig-Holstein auszudehnen, werde die Lehrkapazität von fünf auf zehn Vollzeitäquivalente aufgestockt.
Die Fördermittel von insgesamt rund sechs Millionen Euro für das Beratungsnetzwerk und das ausgebaute Sprachtraining für die Jahre 2025 bis 2027 stammen aus dem Landesprogramm Arbeit, davon rund 2,7 Millionen aus dem Europäischen Sozialfonds Plus und rund 3,3 Millionen Euro aus Landesmitteln. Rund 2,5 Millionen Euro davon werden für das Sprachtraining eingesetzt.