Das Land Schleswig-Holstein will ab 2025 Modellstandorte zur Bekämpfung von Kinderarmut fördern. Bereits bestehende Präventionsansätze zur besseren Teilhabe sozial benachteiligter Kinder in Kommunen sollen so fachlich und finanziell besser unterstützt werden, wie das Sozialministerium in Kiel am Donnerstag mitteilte. Dazu gehörten etwa kostenfreie Sport- und Freizeitangebote im Sozialraum am Wochenende, Aufbau von Bildungspatenschaften oder die bessere Etablierung von wohnortnahen Beratungsstellen für Familien. Über drei Jahre sollen die jeweiligen Modellstandorte in einem Landkreis und in einer Stadt mit bis zu 100.000 Euro pro Jahr gefördert werden. Das Bewerbungsverfahren laufe bis zum 31. Oktober.
Jedes fünfte Kind in Schleswig-Holstein lebe unterhalb der Armutsgrenze und habe damit schlechtere Chancen auf gesellschaftliche Teilhabe, hieß es. Besonders auf kommunaler Ebene sei deshalb eine gute Vernetzung etwa von Jugend- und Gesundheitsämtern, Kindertageseinrichtungen, Schulen, Vereinen und Beratungsstellen essentiell. Ziel sei es, Lücken im Hilfesystem für Kinder, Jugendliche und Familien zu identifizieren und aufeinander abgestimmte Maßnahmen zu planen und weiterzuentwickeln. Dabei soll jede Lebensphase von der Geburt bis zum Übergang in den Beruf berücksichtigt werden.