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SH: Krankenkasse verzeichnet Anstieg chronischer Nierenerkrankungen

Chronische Nierenerkrankungen nehmen einer Krankenkassenerhebung zufolge in Schleswig-Holstein zu. Im Jahr 2023 litten 3,1 Prozent der schleswig-holsteinischen Bevölkerung an einer solchen Erkrankung, das sind etwa 92.500 Menschen, wie die Barmer Krankenkasse am Donnerstag in Kiel mitteilte. Im Jahr 2010 habe die Diagnoserate noch bei 1,4 Prozent gelegen. Wenn Nieren über mindestens drei Monaten nicht mehr oder nur noch eingeschränkt arbeiten, spricht man von einer chronischen Nierenerkrankung.

„Eine chronische Nierenerkrankung bleibt oft lange unentdeckt, da Symptome wie Wasseransammlungen, Konzentrationsstörungen oder Abgeschlagenheit selten mit Nierenproblemen in Verbindung gebracht werden“, sagte Barmer-Landesgeschäftsführer Bernd Hillebrandt. Eine gezielte Vorsorgeuntersuchung gebe es nicht. Gesetzlich Krankenversicherte ab 35 Jahren könnten allerdings einen Check-up beim Hausarzt nutzen, um Hinweise auf eine Nierenerkrankung früh zu erkennen.

Das Leben mit einer chronischen Nierenerkrankung könne sehr belastend sein, informierte die Kasse. Betroffene müssten regelmäßig Medikamente einnehmen, ihre Ernährung und ihre Trinkmenge anpassen. Bei einem Nierenversagen bliebe nur noch Dialyse, also die maschinelle Reinigung des Blutes, oder eine Nierentransplantation. Laut Bundesministerium für Gesundheit sind rund 100.000 Menschen auf Dialyse angewiesen. Jährlich werden mehr als 2.000 Nieren transplantiert.