In Schleswig-Holstein leiden etwa 133 von 10.000 Menschen an Demenz oder Alzheimer. Das zeigt der repräsentative Morbiditäts- und Sozialatlas der Barmer mit Daten aus 2023. Insgesamt liegt die Diagnoserate etwa 12 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt von 151 Betroffenen je 10.000 Personen, wie die Krankenkasse am Dienstag mitteilte. Innerhalb Schleswig-Holsteins variiert die Häufigkeit der Diagnosen. In Nordfriesland ist die Erkrankung mit 105 Betroffenen je 10.000 Personen am seltensten dokumentiert, während die Diagnose im Kreis Stormarn mit 164 Erkrankte je 10.000 Einwohner am häufigsten registriert wurden.
Auch im Landkreis Steinburg traten Demenzerkrankungen mit 163 je 10.000 Personen um neun Prozent häufiger auf als im Bundesschnitt. Lübeck verzeichnete 159 Betroffene je 10.000 und liegt damit auf Rang drei. Kiel und Neumünster liegen im Mittelfeld.
„Die ungleiche Verteilung der Demenz-Diagnosen könnte neben regionalen Altersunterschieden auch mit der Diagnose- und Dokumentationspraxis zusammenhängen“, sagte Barmers-Sprecher Torsten Nowak. In der Altersgruppe der 80- bis 89-Jährigen sind 1.142 von 10.000 Menschen betroffen, bei den über 90-Jährigen fast 25 Prozent. Laut Barmer leiden etwa 31 Prozent der Demenzkranken auch an Depressionen.
Demenz umfasst verschiedene Erkrankungen, die den Verlust geistiger Fähigkeiten verursachen. Betroffene leiden unter Gedächtnisstörungen, verminderter Merkfähigkeit und Orientierungslosigkeit. Ein gesunder Lebensstil gilt als der beste Schutz. „Regelmäßige Bewegung, eine ausgewogene Mittelmeer-Diät mit ungesättigten Fettsäuren, wenig Alkohol und kein Nikotin können Demenzrisiken mindern“, sagte Nowak.
Die Barmer versichert eigenen Angaben zufolge bundesweit rund 8,4 Millionen Menschen, etwa 350.000 davon in Schleswig-Holstein.