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Serbien will “neutrale Politik” – keine Russland-Sanktionen

Kurz vor dem Jahrestag des Angriffskriegs gegen die Ukraine hat sich Serbiens Präsident Aleksandar Vucic gegen Russland-Sanktionen ausgesprochen. Sein Land, ein EU-Beitrittskandidat, wolle weiterhin eine “neutrale Politik”, zitieren serbische Medien (Dienstag) aus einem Interview Vucics mit der russischen Agentur TASS. Er sei hoffnungsvoll, dass der anhaltende Druck aus dem Westen daran nichts ändern werde.

Wiederholt geriet Serbien in den vergangenen zwei Jahren in die internationale Kritik, weil Belgrad keine Sanktionen gegen Russland erließ. Die serbische Hauptstadt hat sich seither zu einer beliebten Urlaubsdestination und einem Refugium für Russen entwickelt – ironischerweise auch für Kreml-Kritiker.

Einige Politologen werfen Vucic eine politische Irrfahrt vor: Während er Neutralität beanspruche, strebe er für das Westbalkan-Land eine EU-Mitgliedschaft an und unterhalte gleichzeitig gute Beziehungen zu China und Russland.