In der Döberitzer Heide in Brandenburg sind zwölf seltene Wildbienen- und Wespenarten neu nachgewiesen worden. Damit steige die Artenzahl auf dem ehemaligen Militärgelände auf rund 550 Wildbienen und Wespen, teilte die Heinz-Sielmann-Stiftung am Donnerstag mit. Darunter seien viele seltene und gefährdete Arten. Auch bundesweit vom Aussterben bedrohte und stark gefährdete Arten seien im Zuge einer neuen Untersuchung dokumentiert worden. Die Naturlandschaft am westlichen Berliner Stadtrand ist rund 3.600 Hektar groß.
Nach bisherigen Erkenntnissen sei die Döberitzer Heide, was Wildbienen und Wespen angeht, das artenreichste Gebiet Brandenburgs, hieß es. Einige Artenfunde, darunter die Östliche Zwergwollbiene und die Heuschreckensandwespe, zeigten deutlich, dass der Klimawandel die Tierwelt in der Region verändere. Ein besonders bemerkenswerter Fund sei die bundesweit vom Aussterben bedrohte Purpurgoldwespe. In der Döberitzer Heide sei die Art lange Zeit verschollen gewesen und nun nach mehr als 25 Jahren wiederentdeckt worden.
Die Pupurgoldwespe lebt den Angaben zufolge als sogenannter Brutparasit und legt ihre Eier in die Nester bestimmter Grabwespen. „Dort entwickeln sich ihre Larven, töten die Nachkommen der Grabwespe und fressen die Nahrungsvorräte“, hieß es. Dass diese ökologische Rarität nach langer Zeit wiedergefunden wurde, zeige, wie erfolgreich die Pflegemaßnahmen in der Döberitzer Heide seien. Die außergewöhnliche Artenvielfalt sei das Ergebnis gezielter Landschaftspflege durch schonende extensive Beweidung.