Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat am Sonnabend in Boizenburg an der Elbe an die Öffnung der innerdeutschen Grenze am 9. November 1989 und an die Opfer der Novemberpogrome 1938 erinnert. „Der 9. November ist ein besonderer Tag in der Deutschen Geschichte. Er steht für großes Leid und für große Freude“, sagte Schwesig laut Mitteilung der Staatskanzlei.
Am 9. November 1938 wurden im nationalsozialistischen Deutschland Synagogen angezündet, jüdische Einrichtungen zerstört, Jüdinnen und Juden gedemütigt, angegriffen und ermordet. „Dieser Tag mahnt uns, Rechtsextremismus und Antisemitismus entschieden entgegenzutreten“, erklärte Schwesig.
Genauso stehe der 9. November für den „schönsten Tage in der deutschen Geschichte“, an dem vor 35 Jahren nach Jahrzehnten der Teilung die innerdeutsche Grenze geöffnet wurde. Die Grenzöffnung sei vor allem den Menschen in Ostdeutschland zu verdanken, die im Herbst 1989 mit ihrem friedlichen Protest die SED-Diktatur und die Mauer zu Fall brachten. „Der Mut der Ostdeutschen vor 35 Jahren war das Beste, was Deutschland passieren konnte. Daran erinnern wir heute voller Stolz und Freude“, sagte Schwesig.
Seit 2018 trifft sich Schwesig am 9. November mit ihrem schleswig-holsteinischen Amtskollegen Daniel Günther (CDU) in Orten entlang der früheren innerdeutschen Grenze, um an die Grenzöffnung zu
erinnern. In diesem Jahr besuchten beide den Grenzlauf von Boizenburg in Mecklenburg-Vorpommern nach Lauenburg in Schleswig-Holstein.