In Nordrhein-Westfalen sind weitere mit der Afrikanischen Schweinepest (ASP) infizierte Wildschwein-Kadaver gefunden worden. Im Zuge der Suche nach verendeten Wildschweinen im Kreis Olpe sind drei weitere tote und infizierte Tiere aufgefunden worden, wie das NRW-Landwirtschaftsministerium am Mittwoch mitteilte. Die drei Kadaver wurden im nahen Umfeld der bisher tot aufgefundenen fünf Tiere gefunden. Nach vorläufiger Einschätzung gehören die drei Wildschweine zur Rotte der zuvor aufgefundenen Tiere. Entsprechende Untersuchungsergebnisse des vor Ort zuständigen Chemischen und Veterinäruntersuchungsamtes CVUA-Westfalen in Arnsberg müssen noch vom Friedrich-Loeffler-Institut, dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, bestätigt werden.
Aufgrund des Fundorts innerhalb der „infizierten Zone“ und in der Nähe der weiteren Totfunde gibt es dem Ministerium zufolge keine Notwendigkeit, die seit 16. Juni geltenden Allgemeinverfügungen der Kreise Olpe, Hochsauerlandkreis und Siegen-Wittgenstein um weitere Schutzmaßnahmen zu ergänzen.
In der betroffenen Region gilt, dass ausgewiesene Wege nicht verlassen werden dürfen. Auch Hunde dürfen nicht frei herumlaufen. Der Transport von Schweinen aus einem Betrieb, der in einer infizierten Zone gelegen ist, ist nicht erlaubt. Ausnahmegenehmigungen müssen beantragt werden. Es ist untersagt, selbstständig innerhalb der infizierten Zone nach Wildschweinen zu suchen beziehungsweise als Jäger Schwarzwild zu erlegen.
Die ASP ist eine anzeigepflichtige Tierseuche, deren Vorkommen ursprünglich auf Afrika begrenzt war. Sie betrifft ausschließlich Haus- und Wildschweine.
Für Schweine verläuft eine Infektion mit dem ASP-Virus meist tödlich. Für den Menschen und für andere Haus- und Nutztierarten ist die ASP dagegen ungefährlich. Die Übertragung erfolgt vor allem durch direkten Kontakt mit Kadavern infizierter Tiere sowie über indirekte Übertragungswege wie Fahrzeuge, Jagdausrüstung, landwirtschaftliche Geräte und Kleidung. Eine Übertragung auf den Menschen ist nicht möglich.