Hype um „Schwarzwald Marie“: Die ersten 77.000 Exemplare der 7,5 Zentimeter großen Playmobil-Figur mit rotem Bollenhut und der berühmten Kirschtorte waren im Oktober sofort ausverkauft. Vor den Verkaufsstellen hätten sich lange Schlangen gebildet, sagte Michel Gilg von der Schwarzwald Tourismus GmbH in Freiburg dem Evangelischen Pressedienst (epd). Sie sei bei Touristen wie Einheimischen gleichermaßen beliebt, sodass auch die zweite Auflage von 150.000 Stück der „Schwarzwald Marie“ fast ausverkauft ist.
Sie wurde im Auftrag von Baiersbronn Touristik und der Schwarzwald Touristik GmbH von Playmobil (Zirndorf) entwickelt und zeige eine Rückbesinnung auf „Heimat, Werte und Traditionen“. Das mache ihren Erfolg aus, ist Gilg überzeugt. Deshalb ist eine dritte Auflage der Figur in traditionell Gutacher Tracht geplant – inklusive Schwarzwälder-Kirschtorten-Originalrezept.
Die Tracht mit dem berühmten Bollenhut stammt aus den Schwarzwald-Orten Gutach, Wolfach-Kirnbach und Hornberg-Reichenbach. Sie symbolisierte die evangelische Zugehörigkeit von Frauen im katholisch geprägten Kinzigtal. Auf einem mit weißem Gips gefestigten Strohhut sind in Kreuzform elf große und drei im Ansatz erkennbare Wollkugeln aufgenäht.
Ledige Frauen tragen den 1,5 bis 2 Kilogramm schweren Bollenhut von der Konfirmation bis zur Hochzeit. Der Hut der verheirateten Frauen wird mit schwarzen Bollen besetzt.
In der Touristinfo Ettlingen waren die Figuren innerhalb von zwei Tagen weg, lediglich zur Dekoration steht noch eine Figur im Regal. Sie hätten mindestens doppelt so viele Exemplare verkaufen können, sagte Leiterin Melanie Mundle. Nicht nur die lange Schlange vor dem Haus habe die Mitarbeitenden beschäftigt, auch das Telefon habe pausenlos geklingelt.
Die positive Resonanz auf die „Schwarzwald Marie“ reihe sich in eine Tradition stark nachgefragter Sonderfiguren ein, teilte eine Playmobil-Unternehmenssprecherin auf epd-Anfrage mit: „Als populärste Sonderfigur gilt die Martin-Luther-Figur, von der rund 1,2 Millionen Stück verkauft wurden“. Großes Interesse gebe es auch an Figuren von Persönlichkeiten wie Goethe, Schiller, Dürer oder aktuell Thomas Mann zum 150. Geburtstag.