Thüringer Christen und Juden rufen gemeinsam zum Schutz der zivilen Bevölkerung in Israel und den Palästinenser-Gebieten auf. Man sehe die vielen Opfer auf israelischer und palästinensischer Seite, erklärte die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Thüringen e.V. am Freitag in Erfurt. Es müsse eine Differenzierung zwischen der terroristischen Hamas und Palästinensern getroffen werden.
Alle Menschen in Kirchen und jüdischen Gemeinden seien aufgerufen, ihre Möglichkeiten für Verständigung zu nutzen. Zugleich seien alle Menschen aufgefordert, an der vollen Solidarität mit Israel festzuhalten. „Das menschenverachtende, heimtückische Morden in Orten und Kibbuzim Israels ist durch nichts zu rechtfertigen und widerspricht internationalem Recht“, heißt es in dem Aufruf. Die Morde seinen ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Mit Sorge blickten Christen und Juden auch auf Deutschland und die Auswirkungen, die dieser Krieg hierzulande für Jüdinnen und Juden habe. Sie seien zur Zielscheibe des Hasses geworden, der die Hamas unterstütze. „Sie werden bedroht, Häuser werden gekennzeichnet und Anschläge auf Synagogen verrichtet“, heißt es. Diesem wachsenden Antisemitismus müsse auf allen Ebenen widersprochen werden.
Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Thüringen e.V. wurde im März 2022 durch die Jüdische Landesgemeinde Thüringen, das Bistum Erfurt und die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland gegründet. Der Verein tritt laut Satzung ein für die Verständigung und Zusammenarbeit zwischen Christen und Juden bei gegenseitiger Achtung aller Unterschiede.