Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) dringt auf die Fortsetzung des „Mental Health Coaches“-Programms an Schulen. Paus sprach in Berlin von einem „kleinen Programm mit großer Wirkung“. Sie werde sich in den laufenden Haushaltsverhandlungen dafür einsetzen, die Angebote über 2025 zu finanzieren, erklärte Paus. Knapp 40.000 Schülerinnen und Schüler an rund 100 Schulen hätten bereits teilgenommen.
Rund 80 „Mental Health Coaches“ bieten seit Herbst 2023 an allen Schulformen ab der 5. Klasse unterrichtsähnliche Stunden oder Projekttage zum Thema seelische Gesundheit an. Damit reagiert die Politik auf Folgen der Corona-Pandemie, zu denen psychische Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen gehören.
Psychische Belastungen sind zentrale Herausforderung
Ende 2022 gaben mehr als 22 Prozent an, Probleme mit der mentalen Gesundheit zu haben, ein Drittel mehr als vor der Pandemie. Die Arbeit der „Mental Health Coaches“ kann derzeit noch bis zum Ende des Schuljahres im Sommer 2025 finanziert werden. Umgesetzt wird das Programm von Trägern der Jugendsozialarbeit und Jugendmigrationsdienste.
Paus sagte, das Modellprogramm im Umfang von zehn Millionen Euro sei zwar nicht auf Dauer angelegt. Eine erste Auswertung zeige aber, dass es sich lohne, es noch fortzuführen. Mehr als 90 Prozent der Beteiligten sprächen sich dafür aus.
Julian Schmitz zufolge, dem Leiter der Evaluation an der Universität Leipzig, wird das Programm von Schulleitungen, Lehrkräften und Schülerschaft sehr gut angenommen, weil es „passgenau ist zu den hohen Bedarfen, die Schulen angeben.“ Schmitz sagte, die psychischen Belastungen der Kinder und Jugendlichen zählten neben dem Lehrkräftemangel inzwischen zu den zentralen Herausforderungen im Schulbetrieb.