Schülerinnen und Schüler des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums haben das Schicksal von acht jüdischen Bürgerinnen und Bürgern aus Neuhausen-Nymphenburg erforscht, die Opfer des Nationalsozialismus wurden. Am Freitag findet dazu eine Gedenkveranstaltung mit Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) und Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, in der Schule statt, heißt es in einer Mitteilung des Kulturreferats München von Donnerstag.
Im Rahmen eines Wissenschaftspropädeutischen Seminars haben sich die Schüler mit der Erinnerungskultur in Deutschland auseinandergesetzt. In selbstständiger Archivarbeit und unter Anleitung von Public History des Münchner Kulturreferats erforschten sie einzelne Biografien ehemaliger NS-Opfer, heißt es weiter.
Nach Auffassung des Kulturreferats habe die persönliche Auseinandersetzung mit den erforschten Schicksalen den Schülerinnen und Schülern das Ausmaß der NS-Verbrechen emotional anschaulicher vermittelt als der reguläre Geschichtsunterricht. „Vor allem der frühere Wohnort im Viertel unserer Schule ermöglichte mir einen emotionalen Bezug, was mich beim Schreiben der Biografie besonders bewegte“, sagte Schülerin Marlene Waldmann laut Mitteilung.
Auf Initiative der Schüler sollen nach dem Programm Erinnerungsstelen an den einstigen Wohnorten der Ermordeten angebracht werden. Die Gedenktafeln aus poliertem Edelstahl tragen neben den wichtigsten Lebensdaten auch Angaben zum jeweiligen Schicksal und gegebenenfalls ein Bild der Person. (00/1530/16.05.2024)