Der scheidende Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den geplanten Ausstieg der USA aus dem Pariser Abkommen scharf kritisiert. „Durch Bestreiten und Ignorieren der Fakten verschwinden weder die Folgen des Klimawandels, noch die Verantwortung der USA als historisch größter Emittent von Treibhausgasen“, sagte Scholz am Mittwoch beim Petersberger Klimadialog in Berlin.
Durch „plötzliche Vollbremsungen beim Umwelt- und Klimaschutz“ gingen auch wirtschaftliche Chancen verloren, sagte der Kanzler, der bis zur Wahl der neuen Bundesregierung geschäftsführend im Amt ist. Er betonte die wirtschaftlichen Potenziale und verwies auf die weltweiten Investitionen in die Energiewende, die 2024 die Zwei-Billionen-Dollar-Marke überschritten hätten. Das entspreche etwa dem gesamten derzeitigen globalen Ölhandel. „Die Chancen sind riesig“, betonte Scholz.
Kurz nach seinem Amtsantritt im Januar hatte US-Präsident Donald Trump den Rückzug der USA aus dem Pariser Klimaabkommen per Dekret verfügt. Gemäß dem Vertragswerk wird der Austritt ein Jahr nach der Einreichung wirksam.