Ein zentrales Gemälde der Kunstsammlung des Wuppertaler Von der Heydt Museums kann in der Sammlung bleiben. Das 1914 entstandene expressionistische Ölgemälde „Zwei Frauen (Frauen im Grünen)“ von Karl Schmidt-Rottluff (1884-1976) sei nach einer mehrjährigen Provenienzforschung und intensiven Gesprächen mit der Erbin der Familie Hess zunächst an diese zurückgegeben worden, wie das Museum am Montag erklärte. Anschließend habe das Museum das Bild von ihr erworben. Der Ankauf sei mit Mitteln der Freiherr von der Heydt-Stiftung, mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder, der Ernst von Siemens Kunststiftung, des Landes Nordrhein-Westfalen und der Kunststiftung NRW ermöglicht worden.
Die Restitution des Gemäldes an die Erbin der jüdischen und von den Nationalsozialisten verfolgten Familie Hess sei bereits am 16. September vergangenen Jahres in nicht öffentlicher Sitzung vom Rat der Stadt Wuppertal beschlossen worden, hieß es. Der Entscheidung seien mehrjährige Provenienzrecherchen des Museums und ein intensiver Dialog mit der Erbin der Familie Hess und ihren anwaltlichen Vertretern vorausgegangen.
Das Museum begrüßt die erzielte Lösung als gerecht und fair. Ein prominentes Hauptwerk bleibe somit der Museumssammlung erhalten. Der Ankauf des Gemäldes im April 1947 sei der erste Ankauf eines expressionistischen Gemäldes nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 gewesen und habe den Beginn der Bestrebungen markiert, die während der NS-Zeit durch die Beschlagnahmeaktion „Entartete Kunst“ erlittenen Verluste auszugleichen.
Unmittelbar nach dem Ankauf sei das Werk in der ersten Ausstellung expressionistischer Malerei im Mai 1947 im damals sogenannten Städtischen Museum Elberfeld gezeigt worden, hieß es. „Zwei Frauen (Frauen im Grünen)“ sei über viele Jahrzehnte das einzige Gemälde Schmidt-Rottluffs in der Wuppertaler Sammlung gewesen und spiele damit im Museumsbestand zur Künstlergruppe „Brücke“ eine zentrale Rolle.