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Schleswiger Bischöfin Steen betont Kraft des Heiligen Geistes

Die evangelische Bischöfin Nora Steen betont in ihrer diesjährigen Pfingstbotschaft die transformative Kraft des Heiligen Geistes. Menschen sollten sich dieser verbindenden, heilenden und Grenzen überwindenden Kraft neu öffnen, erklärte die Schleswiger Bischöfin laut Mitteilung der Nordkirche von Freitag.

„Um die Sprengkraft der Liebe geht es an Pfingsten, um die revolutionäre Geistkraft, die selten vernünftig, immer aber notwendig ist. Die Konventionen gegen den Strich bürstet“, sagte Steen. Liebe sei „der einzige Kitt, der den Spaltungen und Verhärtungen in unserer Gesellschaft etwas entgegenzusetzen hat“. Sie rechne nicht auf und trete nicht nach. „Aus dieser Kraft des Heiligen Geistes schöpfen wir an Pfingsten neue Energie.“

Gerade in Zeiten wachsender gesellschaftlicher Polarisierung und zunehmender Einsamkeit setze Pfingsten ein Zeichen, sagte die Bischöfin. „Es braucht Menschen, die sich als geliebte Geschöpfe Gottes verstehen und diese Liebe weitergeben. Die also aus der Kraft des Geistes leben – mit Mut, Hoffnung und Zuversicht.“ Liebe sei „keine naive Idee, sondern eine tiefgreifende Haltung, die unsere Gesellschaft verändern kann“.

Pfingsten sei ein Fest, das nicht bei der kirchlichen Feier stehenbleiben dürfe. Es ermutige und befähige Christinnen und Christen, sich als Friedensstifterinnen, Brückenbauer und Hoffnungsträger im Alltag einzubringen.

Steen erinnerte daran, dass der Heilige Geist auch im Unbequemen wirke. „Wo wir eingefahrene Denkweisen verlassen, Mauern im Kopf abbauen und uns anderen Menschen öffnen, dort kann der Geist wirken“, erläuterte die Bischöfin. Sie rief dazu auf, auch in den Kirchengemeinden Räume zu schaffen, in denen diese „Geistkraft“ erfahrbar wird – durch offene Begegnung, Zuhören, gemeinsames Feiern und solidarisches Handeln.