Schleswig-Holstein hat zum Jahresbeginn den Vorsitz der Energieministerkonferenz der 16 deutschen Bundesländer übernommen. „Die Energieministerkonferenz hat einen großen Anteil daran, dass Deutschland gut durch die Energiekrise gekommen ist“, sagte Schleswig-Holsteins Energiewendeminister Tobias Goldschmidt (Grüne) laut einer Mitteilung seines Ministeriums vom Freitag. Er wolle seinen Beitrag dazu leisten, „dass die Energiewende bundesweit gelingt“, sagte Goldschmidt. In diesem Jahr sind zwei Energieministerkonferenzen geplant: vom 15. bis 17. Mai in Kiel und vom 6. bis 8. November in Brunsbüttel.
Die Bundesländer müssten angesichts der Klimakrise energiepolitisch enger zusammenrücken, Kompromisslinien ausloten und dabei gleichzeitig die Energiewende weiter entschieden vorantreiben, forderte der Minister. „Es ist Fakt, dass die Energiewende regional in sehr unterschiedlichem Tempo abläuft. Hierauf brauchen wir Antworten, damit die Transformation hin zur Klimaneutralität in ganz Deutschland dynamisch, kosteneffizient und sicher funktioniert“, sagte Goldschmidt.
Eines der wichtigsten energiepolitischen Handlungsfelder sei derzeit die Wärmewende. Hier komme es auf große Investitionen sowohl in Wärmenetze als auch in Einzellösungen wie etwa Wärmepumpen an. „Angesichts der Größe der Herausforderungen ist bei der Wärmewende allerdings mehr Unterstützung vom Bund erforderlich“, erklärte der Minister.
Weil in Deutschland die erneuerbaren Energien vor allem im Norden produziert, im Süden aber überwiegend verbraucht würden, müsse auch der Netzausbau zügig vorangetrieben werden. „In Schleswig-Holstein haben wir mit der Bündelung von Kompetenzen für Genehmigungsverfahren sehr gute Erfahrungen gemacht“, sagte Goldschmidt.
Der richtige Marktrahmen könne helfen, dass im Energiesystem der Zukunft die Strompreise sinken. Neben der Neuordnung von Abgaben und Umlagen auf Strom werde es unter anderem darum gehen, die Strompreise zu flexibilisieren und entsprechende Tarife anzubieten. Dazu Goldschmidt: „Wenn viel Wind weht oder die Sonne scheint, muss es sich in Zukunft auch für Endverbraucherinnen und -verbraucher lohnen, zu diesen Zeiten das E-Auto zu laden und von günstigeren Strompreisen zu profitieren.“