Sie suchten Schutz in Thailand. Doch jetzt hat die Regierung 40 muslimische Uiguren nach China abgeschoben. Menschenrechtler fürchten um das Leben der Betroffenen.
Menschenrechtler in Thailand haben die am Donnerstag erfolgte Abschiebung von 40 Uiguren nach China kritisiert. 2015 seien schon einmal 109 Angehörige der muslimischen Minderheit abgeschoben worden, sagte Phil Robertson, Direktor einer Anwaltsvereinigung, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). “Keiner von ihnen wurde je wieder gesehen. Die 40 weiteren wird wahrscheinlich ein ähnliches Schicksal erleiden”, so der Experte. Die Männer, die laut Medienberichten zu einer Gruppe von mehr als 300 aus China geflüchteten Uiguren gehörten, waren 2014 in Thailand festgenommen worden.
Die Abschiebung nach mehr als elf Jahren bezeichnete UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk als klaren Verstoß gegen internationale Menschenrechtsgesetze: “Dies verstößt gegen den Grundsatz der Nichtzurückweisung in jenen Fällen, in denen bei Rückkehr eine echte Gefahr von Folter, Misshandlung oder anderem irreparablen Schaden besteht.” Die in Thailand verbliebenen Mitglieder der Gruppe benötigten Schutz.
Die Uiguren sind ein muslimisches Turkvolk. Sie leben vor allem in der autonomen Region Xinjiang im Nordwesten Chinas. Mit rund zehn Millionen Mitgliedern sind sie nach den Hui die zweitgrößte muslimische Bevölkerungsgruppe unter den 23 Millionen Muslimen in China.