Ein Kämpfender und ein Liebender: Annette Schavan würdigt den verstorbenen Papst – und erklärt, warum er aus guten Gründen alles andere als unpolitisch war. Daraus folgt für sie auch ein klarer Auftrag für die Kirche.
Die Kirche muss den Auftrag des verstorbenen Papstes Franziskus annehmen: Dazu hat die frühere Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) aufgerufen. Sie brauche “einen Versöhner – keinen Spalter”, sagte Schavan im “Brennpunkt” des Ersten am Montagabend. Der Papst sei ein Gegenmodell zur derzeitigen Weltlage gewesen – als großer Versöhner und Fürsprecher der Armen.
Auch sei das Christentum von Beginn an politisch gewesen, sagte die Politikerin, die auch mehrere Jahre Vatikanbotschafterin war. Wer heute fordere, die Kirche solle sich aus der Politik heraushalten, habe “das Christentum vielleicht falsch verstanden”. Angelegenheiten der Welt beträfen alle Christinnen und Christen – und eben auch den Papst.
Zuvor hatte Schavan der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) gesagt, Franziskus habe während seines Pontifikates “unermüdlich gekämpft für ein Christentum, das der Versöhnung, dem Frieden und der Sorge für die Armen dient”. Er sei ein Kämpfer und ein zutiefst liebender Mensch gewesen.